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Rentenbeitrag
steigt auf 19,5 Prozent Netzeitung, November 5, 2002
Bei der rot-grünen Koalitionsrunde hat sich die SPD
gegen die Grünen durchgesetzt. Der Beitrag zur Rentenversicherung wird
auf 19,5 Prozent steigen.
Der
Beitrag zur Rentenversicherung wird zum Beginn des nächsten Jahres von
19,1 auf 19,5 Prozent steigen. Die Beitragsbemessungsgrenze wird von 4500
auf 5100 Euro erhöht, die Schwankungsreserve wird von derzeit 80 Prozent
einer Monatsausgabe der Rentenkassen «in Richtung 50 Prozent» reduziert.
Nach der
Koalitionsrunde, die mit viereinhalb Stunden fast doppelt so lange
gedauert hatte wie geplant, sprach SPD-Generalsekretär Olaf Scholz von
einer «moderaten Anhebung» des Rentenbeitrags. Der Grünen-Vorsitzende
Fritz Kuhn sagte, die Erhöhung des Beitrags sei vorgenommen worden, um in
den nächsten Jahren «auf der sicheren Seite» zu sein. Er bezeichnete
die Ergebnisse der Koalitionsrunde als Kompromiss. Während der Koalitionsverhandlungen hätten
sich Grüne und SPD nur intern auf einen Beitragssatz von 19,3 Prozent
verständigt, diese Marke jedoch nicht im Koalitionsvertrag festgehalten,
wie die Grünen am Dienstag auf Anfrage bestätigten. Schneller
Start der Reformkommission Kuhn
stellte besonders die Einigung auf einen schnellen Start der
Reformkommission für das Gesundheitswesen heraus. Das Gremium nach dem
Vorbild der Hartz-Kommission werde noch in diesem Jahr eingesetzt, so Kuhn
Im Herbst nächsten Jahre sollen die Experten dann ihre Reform-Pläne
vorlegen. Die Ergebnisse sollen dann ab dem Jahr 2004 umgesetzt werden,
sagte Kuhn. Hauptziel des Umbaus im Gesundheitssystem sei die Senkung der
Lohnnebenkosten. Beim Spitzentreffen der Koalition wurden
Details der geplanten Sofortmaßnahmen in der Gesundheitspolitik geändert.
Kuhn sagte, Krankenhäuser, die sich an der Umstellung auf die Bezahlung
per Fallpauschale beteiligen, sollten von der Nullrunde ausgenommen werden.
Reduzierte
Erhöhung der Ökosteuer auf Gas Bei
der Ökosteuer vereinbarten SPD und Grüne, die geplante Erhöhung beim
Gas um drei Cent geringer ausfallen zu lassen. Die Beschlüsse der Koalitionsrunde stehen am
Dienstag auf der Tagesordnung der Fraktionssitzungen von SPD und Grünen
im Bundestag. Dabei soll ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht werden,
dass auch die ersten Schritte zur Reform des Arbeitsmarktes nach dem
Hartz-Konzeptes enthält. «Manipulation,
dass sich die Balken biegen» Kritik an der rot-grünen
Rentenpolitik kommt vom stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Christian Wulff.
Er war der Regierung eine neue Rentenlüge vor. Wulff sagte der «Freien
Presse» aus Chemnitz, die Regierung habe noch vor zwei Jahren für 2003
einen Rentenbeitragssatz von 18,7 Prozent versprochen. Die jetzt
beschlossenen Maßnahmen entsprächen zusammen einer Erhöhung auf 19,7
Prozent. Da die Koalition eine so drastische Anhebung vor den Wahlen in
Niedersachsen und Hessen nicht riskieren wolle, manipuliere Rot-Grün die
Rentenfinanzen, «dass sich die Balken biegen».(nz)
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